Umdenken, solidarisch handeln und smarte Ideen nutzen – für die (Um-)Welt von morgen: Die Entwicklung von nachhaltigem Bewusstsein und deren Integration in den Alltag sind längst keine Trends mehr, sondern haben sich auch als feste Standards in der Business- und Veranstaltungsbranche etabliert. Und auch die Lockdown-Monate haben einmal mehr deutlich gemacht, wohin die Entwicklung der Event-Szene aktuell geht: in Richtung kleinere Events mit begrenzter Teilnehmer:innenzahl, regional oder lokal veranstaltet, ressourcenschonend und mit bewusstem Konsum. Ganz dem Credere folgend: Klasse statt Masse. Micro-Events und nachhaltige Lösungen zielen darauf ab, ökologische, okönomische sowie soziale Faktoren miteinander und gleichwertig zu vereinbaren. Damit treffen sie auch den Zeitgeist der Gesellschaft.

Think big: Digitale Innovationen für ein globales Publikum

Hinzukommen virtuelle oder auf hybrid verlängerte Eventformate, die nicht nur moderne Veranstaltungskonzepte bedienen, sondern sich durch ihre Flexibilität und Sicherheitsstandards momentan ideal für Eventplanungen eignen. Mit voranschreitender Digitalisierung stehen die Chancen mehr als gut, dass sie auch im Post-Corona Zeitalter ihren Bestand halten. Denn vor allem der hybride Mix aus einem Live-Part und seiner digitalen Kopplung charakterisiert ein zukunftsträchtiges Konzept, da es Online- und Offline-Welten intelligent miteinander verknüpft  und sich gleichermaßen in wichtigen Kriterien nachhaltig auszeichnet.

Event Inc Virtual – Das Tool für professionelle Online Events

Grünes Licht für Micro-Events & nachhaltige Lösungen

Auf der Spur nach neuen, bereits umgesetzten Ideen, Tipps und nachhaltigen Strategien in der Event-Branche, haben wir für diese Blogpost-Serie mit dem deep dive club, einem Kommunikationsstudio für Nachhaltigkeit mit Sitz in Hamburg, unserem in drei Großstädten vertretenen Location Partner OutOfOffice sowie Zeitreisen, Event Inc Partner für nachhaltige Team-Events, zu innovativen Lösungsansätzen gesprochen. Außerdem wollten wir wissen, wie sie sich die Zukunft der Veranstaltungswelt wünschen und was sie gestalterisch mit auf den Weg geben möchten. Bei allen drei Unternehmen ist der Nachhaltigkeitsaspekt fest in der Firmenphilosophie verankert.

Teil 1: Interview mit deep dive club

„Nachhaltigkeit ist das neue Normal.” (Marcel Abraham, Founder deep dive club)

Seit wann gibt es euch, den deep dive club? Mit welcher Vision habt ihr die Firma gegründet?

Marcel: „Wir sind Mitte 2019 aus der Idee bzw. dem Bedürfnis entstanden, unsere Schwester Stereo Events nachhaltig aufzustellen. Werbung und Kommunikation machen wir schon lange, aber plötzlich standen wir vor einer neuen Herausforderung. Und merkten schnell, dass wir bei vielen Fragen, die wir uns selbst stellten, tiefer eintauchen müssten, wollten und sollten. Für uns ist Nachhaltigkeit eben mehr als nur Umwelt- oder Klimaschutz. Wir wollen damit auch wirtschaftlich erfolgreich sein und dabei verantwortungsvoll, gendergerecht, sozial und fair handeln.Aus diesem Format ist jetzt unsere neue DNA geworden. Weil wir das, was wir tun mit Überzeugung tun. Wir wollen Nachhaltigkeit eine neue Sprache geben. So laut und bunt und aufmerksam wie sie es verdient hat. Sustainable design? Purpose Marketing? Sustainable Goals? Alles richtig, alles wichtig. Aber wie und womit anfangen? Ganz einfach – mit dem ersten Schritt. Genau wie wir. Und danach viele mehr.”

Hat die Pandemie nachhaltiges Denken & Handeln verstärkt? Gibt es bestimmte Trends, die du beobachten kannst?

Marcel: „In den letzten 1,5 Jahren ist der Zusammenhalt und die Solidarität deutlich stärker geworden. Wir im deep dive club setzen auf Austausch vor Profit. Das heißt aber bestimmt nicht, dass wir kein Geld verdienen wollen, oder müssen. Eher, dass sich ein gutes, funktionierendes Netzwerk immer auszahlen wird. Wir finden es super, mit Brands und Initiativen zusammenzuarbeiten, die die gleiche Haltung wie wir vertreten. Außerdem, wer nicht kommuniziert, verliert die Verbindung zu seiner Community.”

Fördern deiner Meinung nach hybride Eventformate das Bewusstsein von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft?

Marcel: „Bei hybriden Events entsteht für On- und Offline Teilnehmer:innen ein gemeinsames Erlebnis. Der virtuelle Part vermeidet dazu die Verursachung von CO2-Emissionen. Man spart sich An- und Abreise und Übernachtungen. Livestreams und Co sind dabei gerade für unentschlossene Teilnehmer:innen spannend. Interessierte verschaffen sich so ein erstes Bild einer Veranstaltung und entscheiden easy, ob sie beim nächsten Event dabei sein wollen. Grundsätzlich gilt aber, falls bei einer Veranstaltung die CO2-Emissionen nicht vermieden werden können, gibt es immer noch die Möglichkeit sie durch geförderte Umweltprojekte zu kompensieren.”

Wir hören oft: nachhaltige Events sind nur ein Trend. Was sind deine Gegenargumente und wie glaubst du, kann sich Nachhaltigkeit langfristig in der Eventbranche durchsetzen?

Marcel: „Weil Nachhaltigkeit einfach kein fancy Trend ist. Nachhaltigkeit ist das neue Normal. Setzen sich Veranstalter*innen bewusst mit nachhaltigen Themen wie z.B. Ökostrom, E-Mobility und sozialer Verantwortung auseinander, erschließen sie definitiv neue Zielgruppen, anstatt bestehende auszugrenzen. Also stellt sich die Frage nach einem Trend überhaupt nicht.”

Ganz frei raus – wie würdest du eine nachhaltige Eventstrategie skizzieren?

Marcel: „Von Innen nach Außen. Als erstes muss das eigene Team abgeholt werden. Gehen alle den eingeschlagenen Weg mit, ist es leichter und authentischer nach außen zu kommunizieren. Ganz wichtig ist dabei Transparenz. Fehler und Rückschritte wird es immer geben. Die Frage ist nur wie man damit umgeht.”

Hast du Tipps für eine nachhaltige Eventgestaltung?

Marcel: „Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten und Dienstleistern. Qualität und Equipment leihen statt kaufen. CO2-Emissionen ausgleichen. Professionelle, nachhaltige Berater:innen, Dienstleister:innen und Agenturen engagieren. Events zur Hybrid-Veranstaltung erweitern.”

Zurück in die Zukunft. Was möchtest du Eventplaner:innen und Locations mit auf den Weg geben?

Marcel: „Fangt einfach mit dem ersten Schritt an. Informiert euch in eurem Netzwerk. Viele Punkte werden dort vielleicht schon umgesetzt. Geht in den offenen Austausch. Das spart Ressourcen.”

Kannst du dir vorstellen, dass es zukünftig eher kleinere Events gibt als Massenveranstaltungen?

Marcel: Es wird in Zukunft nach wie vor kleine und große Veranstaltungen geben. Beide Veranstaltungsformen haben ihre Zielgruppe. Der Weg bis zur Massenveranstaltung wie wir sie kennen, dauert pandemiebedingt wahrscheinlich aber noch etwas.”

Wie stellst du dir eine ideale Event-Zukunft vor?

Marcel: „Laut, bunt, offen, tolerant, nachhaltig und bereit für Veränderungen.”

Vielen Dank an Marcel für die spannenden Perspektiven und Visionen! Fotocredits: © deep dive club

Sie haben Fragen oder Anregungen zum Thema Micro-Events und Nachhaltigkeit oder wollen uns von Ihren Strategien und Innovationen erzählen? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail.

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