Für jede Braut ist er ein absolutes Muss: Der Brautstrauß. Egal in welchem Stil eine Hochzeit gefeiert wird, auf den traditionellen Brautstrauß möchte keine Braut verzichten. Bei der Hochzeit ist er das wohl wichtigste Accessoire der Braut und hebt ihr zauberhaftes Aussehen noch einmal besonders hervor.

Blumen gehören zu einer Hochzeit wie die Braut zum Bräutigam. Neben dem Brautstrauß sind auf Hochzeiten natürlich auch überall sonst Blumen zu finden – in der Kirche, am Auto und als Dekoration bei der Hochzeitsfeier. Daher sollte bei der Wahl des Brautstraußes immer berücksichtigt werden, dass sich der Stil des Brautstraußes auch im Rest der Dekoration wieder findet.

Der Brautstrauß – Sache des Bräutigams?

Traditionell ist es die Aufgabe des Bräutigams, den Brautstrauß auszusuchen und ihn am Tag der Hochzeit seiner Ehefrau in spe zu überreichen. Da es sich dabei aber um eine nicht ganz unbedeutende Aufgabe handelt und es besonders wichtig ist, dass der Brautstrauß mit dem Brautkleid harmoniert, haben viele Bräute ein Auge auf die Auswahl des Brautstraußes und stehen ihrem Bräutigam bei der Auswahl mit Rat und Tat „zur Seite“. Wer aber auf die Tradition nicht verzichten möchte, sollte sich auf die zukünftige Schwiegermutter verlassen, die den Bräutigam beim Gang zum Floristen begleiten darf. Einige Floristen sind sich der potenziellen Problematik des männlichen Geschmacks allerdings bewusst und rufen vorher still und heimlich selbst bei der Braut an, um sich unauffällig über ihre Vorstellungen zu informieren.

Die Form des Brautstraußes

Wie soll er denn nun aussehen, der hochbegehrte Brautstrauß? Egal wer den Brautstrauß kauft, er sollte in jedem Fall in Farbe, Form und Stil zum Brautkleid passen. Außerdem sollte auch die Körpergröße der Braut und die Jahreszeit beachtet werden. Im Wesentlichen gibt es vier gängige Formen für Brautsträuße:

  • Der Biedermeierstrauß

Der Biedermeierstrauß gilt als Klassiker unter den Brautsträußen. Die einfache, runde Form lässt sich als sehr dezent und gleichzeitig elegant beschreiben. Mit einer kuppelförmigen Bindung gehört er zu den Sträußen, die eigentlich zu jeder Braut passen. Insbesondere bei auffälligen Kleidern ist der Biedermeierstrauß sehr empfehlenswert.

  • Der Tropfen- oder Wasserfallstrauß

Tropfen- oder Wasserfallsträuße passen wegen ihrer abfließenden Form besonders gut zu großen Bräuten in langen Brautkleidern mit Schleppe. So ein wasserfallförmiger Brautstrauß kann aus fast allen Blumen gebunden werden, so dass sich die Lieblingsblumen der Braut hier gut verarbeiten lassen.

  • Der Armstrauß

Der Armstrauß ist die einfache Variante des Brautstraußes. Schlicht und elegant passt er zur legeren Braut im schlichten Brautkleid. Im Gegensatz zu den anderen Sträußen wird er nicht in der Hand gehalten, sondern – wie der Name schon sagt – über den Arm gelegt. Der Armstrauß besteht traditionell aus sieben, langstieligen Blumen, die von einem Seidenband zusammengehalten werden.

  • Der Zepterstrauß

Der Zepterstrauß eignet sich besonders gut für Bräute, die im kurzen Kleid oder Hosenanzug heiraten. Die Stängel der Blumen werden in voller Länge belassen und zu einem kugelförmigen Blütenkopf gebunden. Dadurch nimmt der Strauß eine besondere Form an. Bei der modernen Braut ist diese Form momentan sehr gefragt.

Ab und zu werden Blumen auch zu Ringen, Herzen oder Spiralen gebunden. Diese Formen sind sehr auffällig und individuell und sollten daher nur mit unauffälligen Blumen gebunden werden.

 

 

Vor allem bei der Wahl der Farbe des Brautstraußes spielt die Abstimmung auf die restliche Hochzeitsdekoration eine große Rolle. Dabei sollte Wert auf wiederkehrende Farben gelegt werden, denn das wirkt sehr harmonisch und verleiht der Hochzeitsfeier ein stilvolles Ambiente. Vorsicht ist allerdings bei gelben Blumen geboten. In dieser Farbe signalisiert die Nelke Hochmut, die Lilie Falschheit und die Tulpe die Hoffnungslosigkeit der Liebe.

 

Die Hochzeitsfloristen

Viele Floristen haben sich auf Hochzeitsfloristik spezialisiert und können ihr Know-How für den Brautstrauß und die Dekoration der Kirche und der Hochzeitslocation nutzen. Sobald der Termin für die Hochzeit feststeht, sollte der Florist des Vertrauens informiert werden. Dem Floristen sollten frühzeitig einige Eckdaten zur Hochzeit mitgeteilt werden: Wann ist die Hochzeit? Wie hoch ist das Budget für die Blumen? Was sind die Lieblingsblumen der Braut? Wie sieht das Brautkleid aus? Wie sieht der Anzug des Bräutigams aus? Und gibt es ein allgemeines Thema für die Hochzeit?

Wichtig ist, dass das Brautpaar dem Floristen voll und ganz vertrauen kann. Besonders wenn man sich einen aufwendigen Brautstrauß wünscht, sollte man sich auf den Floristen verlassen können. Deshalb ist es empfehlenswert, dass auch der Stil und die Qualität des Floristen dem Geschmack des Brautpaares entsprechen. Außerdem ist es natürlich immer von Vorteil, ein Probegesteck anfertigen zu lassen.

Die Bedeutung des Brautstraußes

Blumen sprechen ihre eigene Sprache. Die genaue Bedeutung des Brautstraußes kann jedes Paar allerdings individuell bestimmen, indem es bestimmte Blumen für die Hochzeit auswählt. Sicher gibt es unzählige Bedeutungen, die bei der Auswahl der Blumen berücksichtigt werden müssen, denn bekanntermaßen hat jede Blume eine eigene Sprache. Dass rote Rosen Liebe symbolisieren, wissen die meisten – aber auch die Myrte und die rote Chrysantheme stehen für die Liebe. Und die Nelke steht sogar für reine Liebe, zumindest solang sie nicht gestreift oder rot ist. Aber keine Sorge, ein guter Florist weiß ganz genau, welche Blumen was aussagen und kann bei einer umfangreichen Beratung über die letztendliche Bedeutung des Brautstraußes informieren. Und die verschiedenen Möglichkeiten sorgen natürlich andererseits dafür, dass der Fantasie des Brautpaares keine Grenzen gesetzt sind.

 

Die blumige Ausstattung der Hochzeitsfeier

Natürlich soll der Brautstrauß in erster Linie zur Braut passen. Ziehen sich die ausgesuchten Blumen allerdings durch die ganze Hochzeitsfeier, wirft das ein sehr schönes und melodisches Bild auf den ganzen Tag. Neben der Braut müssen auch Bräutigam, Brautjungfern, Blumenkinder, Hochzeitsauto und Location mit Blumen ausgestattet und geschmückt werden. Traditionell trägt auch der Bräutigam eine Ansteckblume, die den Stil des Brautstraußes aufgreifen sollte und die Brautjungfern werden mit einem Blumenstrauß vom Brautpaar beschenkt. Bei der Planung sollte also von Beginn an die florale Ausstattung  der Teilnehmer und der Location gedacht werden. 

Junggesellinnen aufgepasst!

Meist gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit der weiblichen Gäste dem Brautstrauß als Objekt der Begierde. Traditionsgemäß wird der Brautstrauß nämlich am Ende der Hochzeitsfeier von der Braut rückwärts in die Menge der weiblichen ledigen Gäste über 18 Jahre geworfen. Die glückliche Dame, die den Brautstrauß fängt, wird der Sage nach als nächste zum Traualtar schreiten. Da die Braut ihren Strauß allerdings auch oft als Erinnerung behalten möchte, geht der Trend zum Zweitstrauß. Vor der Hochzeit kann ein zweites Exemplar des Brautstraußes angefertigt werden, den die Braut dann in die Menge wirft, um ihren echten Brautstrauß behalten zu können.

 

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/rose-orange-rose-bl%C3%BCte-blume-natur-2980163/

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